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Heiligenseer Weg Etappe 5

S-Bahnhof Westhafen bis S-Bahnhof Hauptbahnhof

Ca. 4 km (Ohne Besichtigungen Sollten Sie für die Strecke etwa 1 bis anderthalb Stunden einplanen
Plus Trotz der vielen Nachteile (harter Boden und Lärm) kann es interessant sein, die Stadt mal zu Fuß zu erleben. Deshalb kann ich diesen Weg trotzdem empfehlen. Es kann spannend sein, Natur mitten in der Stadt zu erleben, z. B. vermittelt durch Infotafeln auf dem Naturlehrpfad am Nordufer oder – nur auf die eigene Wahrnehmung gestellt – auf den über viele Monate im Jahr blumenreichen Wiesen am Kanal. Wer aber Ruhe sucht und Erholung von der Stadt, für den ist es nichts. Sehenswürdigkeiten: Invalidenfriedhof, Gedenkstätte Günter Litfin, Regierungsviertel
Minus Überwiegend harter Boden, Lärm (Verkehrslärm und Lärm von jenseits des Berlin-Spandauer Schifffahrtkanals – vom Westhafen, Berlins größtem Hafen, wo ständig Waren eingelagert oder per Bahn oder LKW weitertransportiert werden)

Empfohlener Start: S- und U-Bahnhof Westhafen.

oder zur Wanderwegansicht
Treidelweg am Nordufer
Treidelweg am Nordufer Heiligenseer Weg Etappe 5, S-Bahnhof Westhafen bis S-Bahnhof Hauptbahnhof
Blick zum Torfstraßensteg (2009) Heiligenseer Weg Etappe 5, S-Bahnhof Westhafen bis S-Bahnhof Hauptbahnhof
Blick zum Torfstraßensteg (2009)
Uferweg westlich der Scharnhorststraße (2008) Heiligenseer Weg Etappe 5, S-Bahnhof Westhafen bis S-Bahnhof Hauptbahnhof
Uferweg westlich der Scharnhorststraße (2008)
Die letzte Etappe des Heiligenseer Wegs beginnt am Westhafen, dem zweitgrößten deutschen Binnenhafen. Früher lagerten hier die Senatsreserven an Lebensmitteln. Im größten Haus des Hafens, dem alten Getreidespeicher, lagerten die Vorräte für Berliner Bäcker. Jetzt befindet sich dort das Zeitungsarchiv der Staatsbibliothek. Man findet hier beispielsweise eine Originalzeitung aus dem Jahr 1740. Außer dem Getreidespeicher gibt es noch andere große Gebäude aus der Zeit der Erbauung des Westhafens. Sie stehen unter Denkmalschutz. Gleich neben dem Eingang zum Westhafen in der Westhafenstraße befindet sich die Schifferkirche.
Von der Westhafenstraße gehe ich nach links, von An der Putlitzbrücke bis zum Nordufer, wo ich die Föhrer Straße nach rechts an einer Ampel überquere und laufe nun am Nordufer des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals entlang. Linkerhand das Robert-Koch-Institut, rechts auf der anderen Seite des Kanals, am Friedrich-Krause-Ufer, das Kraftwerk Moabit. Es wurde 1899/00 als Drehstromkraftwerk erbaut, 1929/30 modernisiert und um das Umspannwerk erweitert. Die erhaltenen Gebäude des alten Kraftwerks stehen unter Denkmalschutz.
Auch hier, am Nordufer, kann ich wieder unten am Kanal auf dem alten Treidelweg gehen, der dann zu einem schmalen ausgebauten Weg mit einem Naturlehrpfad über Tiere und Pflanzen am Kanal kombiniert ist. Ich unterquere den Torfstraßensteg und treffe gleich auf eine weitere Freude für große und kleine Kinder: Eine Schaukel. Sie ist hoch genug für erwachsene Kinder wie mich, und ich liebe es, mit Blick auf den Kanal zu schaukeln. Kurz darauf führt der Weg wieder nach oben. Wer möchte, kann nun noch auf dem Trampolin springen (Spielplatz linkerhand). Ich überquere den Mettmannplatz, gehe durch zwei Bahnunterführungen und komme zur nächsten Straßenquerung, der Fennstraße. Hier hilft eine Mittelinsel bei der Überquerung, so dass Fußgänger und Radfahrer nicht erst zur Ampel müssen, die ein ganzes Stück weiter links liegt. Kurz hinter der Fennstraße führen rechts Treppen zum Uferweg am Nordhafen. Ein kurzes Stück gehe ich auf einem Sandweg, der aber leider schon bald wieder in einen Asphaltweg übergeht. Ich unterquere die Sellerstraße unter der Nordhafenbrücke und gehe dann hoch und über die Sellerbrücke zur Kieler Straße, wie dieser Teil des Uferwegs heißt. Dahinter sehe ich das Erika-Hess-Eisstadion.
Geht man hier nach links, trifft man auf den Pankeweg, der im Großen und Ganzen ein Teilstück des Nord-Süd-Wegs ist (Weg 5 der 20 grünen Hauptwege), hier allerdings vom Nord-Süd-Weg abweicht, welcher den Verlauf der künftig renaturierten Panke schon vorweg nimmt.
An der Boyenstraße geht der Tiergartenring in den Heiligenseer Weg über, mit dem er nun bis zur Spree eine Strecke gemeinsam hat. Man hat nun wieder die Wahl, oben oder unten am Kanal zu laufen. Von Frühling bis weit in den Herbst hinein blühen hier in großer Vielfalt wunderschöne Wildblumen, u. a. der blaue Lein. Durch ihre ungewöhnlichen Formen fallen entlang des Wegs immer wieder Bänke auf, die zum Pausieren einladen. Geht man unten am Kanal entlang, gibt es eine Überraschung. Wo der Weg unten aufhört, kann man auf einer stählernen Wendeltreppe an der Kanalmauer hinaufsteigen zu den Scharnhorsthöfen, einer großen Wohnsiedlung, wo noch ein DDR-Grenzturm erhalten ist, die Gedenkstätte Günter Litfin. Der Turm ist einer der letzten drei Wachtürme der ehemaligen Grenzbefestigungsanlagen im Berliner Zentrum, die noch am originalen Ort stehen. Günter Litfin wurde kurz nach dem Bau der Berliner Mauer (13.8.1961) als Erster beim Fluchtversuch nach West-Berlin erschossen – am 24.8.1961 (die Gedenkstätte ist zwischen Anfang November und Ende März geschlossen).
Kurz darauf komme ich zu einem weiteren Denkmal deutscher und insbesondere Berliner Geschichte, dem Invalidenfriedhof. Eine Informationstafel am Eingang zum Friedhof macht darauf aufmerksam, dass hier auch der Berliner Mauerweg entlang führt. Mitten durch den Friedhof verlief die Berliner Mauer, Reste davon kann man noch erkennen, ebenso wie den Umstand, dass große Flächen den Grenzanlagen weichen mussten. Der Friedhof ist bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Hinter dem Friedhof komme ich am Bundeswirtschaftsministerium vorbei, das hinter dem geschwungenen Zaun liegt, und gehe über Kopfsteinpflaster hoch zur Invalidenstraße. Rechts könnte man in einem Restaurant einkehren. Dahinter liegt, mit großem Vorplatz, der Hamburger Bahnhof mit einem der ältesten Bahnhofsgebäude von Deutschland – erbaut zwischen 1846 und 47. Das Empfangsgebäude birgt heute das „Museum für Gegenwart“, eines der meist besuchten deutschen Museen für zeitgenössische Kunst.
Wenn ich an der Invalidenstraße stehe, sehe ich rechts vorne in einiger Entfernung den Reichstag.
Abstecher
Geht man die Invalidenstraße nach links, passiert man den Invalidenpark, den Neubau des Bundesnachrichtendienstes und kommt zum Museum für Naturkunde, bekannt vor allem wegen des größten Saurierskeletts der Welt. Anlässlich des 200jährigen Jubiläums wurde im Dezember 2009 die U-Bahnstation „Zinnowitzer Straße“ in „Naturkundemuseum“ umbenannt.
Ich setze nun meine Wanderung auf dem grünen Hauptweg fort indem ich die Invalidenstraße überquere und am Alexanderufer entlang des Humboldthafens, also immer noch links vom Wasser, weiter gehe. Der Humboldthafen verbindet den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal mit der Spree. Auf der anderen Seite des Hafenbeckens, das von der Bahnbrücke überquert wird, sehe ich den Berliner Hauptbahnhof, wo ich die letzte Etappe beenden kann und Weg 3 in Weg 1, den Spreeweg, übergeht.
Autor: Regina Henke
Anfahrt mit Bus + Bahn:
S-Bahn: Westhafen, Hauptbahnhof
U-Bahn: Westhafen, Hauptbahnhof

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