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Spreeweg Etappe 5

Kreuzberg, Mitte und Treptow

Vom U-Bahnhof Heinrich-Heine-Straße bis zum S-Bahnhof Treptower Park
ca. 5,2 km 1 ½ - 2 Stunden

Von der Jannowitzbrücke bis zur Eichenstraße ist es nicht möglich, am Spreeufer entlang zu laufen. Die offizielle Wegführung führt an stark befahrenen Straßen entlang: Ein sehr langes Stück an der Köpenicker Straße, außerdem Schlesische Straße und Puschkinstraße. Ich habe einen schöneren Weg gefunden. Man könnte diese Etappe auch „Kreuzberger Spaziergang“ nennen. Es gelingt, den ganzen Weg im Grünen zurückzulegen!
Bewertung der von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vorgeschlagenen Route:
Für Fußgänger unzumutbar, da diese hauptsächlich über stark befahrene Straßen führt.


Bewertung der Alternativroute: Plus
Die Route führt in Kreuzberg, also mitten in der Stadt, nur durch Grünanlagen: Michaelkirchplatz, ehemaliger Luisenstädtischer Kanal, Mariannenplatz, Görlitzer Park, Landwehrkanal
Minus
Eine sehr schwierige Straßenquerung: Puschkinallee
Empfohlener Start: U-Bahnhof Heinrich-Heine-Straße, Ausgang Köpenicker Str./Brückenstraße

oder zur Wanderwegansicht
St. Michael Kirche
St. Michael Kirche Spreeweg Etappe 5, Kreuzberg, Mitte und Treptow
 Spreeweg Etappe 5, Kreuzberg, Mitte und Treptow
 Spreeweg Etappe 5, Kreuzberg, Mitte und Treptow
Ehemaliger Wachturm im Schlesischen Busch Spreeweg Etappe 5, Kreuzberg, Mitte und Treptow
Ehemaliger Wachturm im Schlesischen Busch
Ich überquere die Köpenicker Straße an einer Ampel und gehe dann schräg links ins Heinrich-Heine-Viertel hinein, eine Großblocksiedlung in Plattenbauweise, errichtet in den 60er Jahren mit dem Charakter einer Gartenstadt. So ist es hier im Gegensatz zur sehr lauten Köpenicker Straße sofort ruhig, . Ich biege an der zweiten Möglichkeit links ein und gehe vorbei am Kinderzentrum Ottokar. Am Ende des Weges gehe ich nach rechts, vorbei an einem Spielplatz und komme zur Schmidstraße, die ich überquere. Hier sehe ich die wunderschöne St. Michael Kirche. Sie wurde 1851 erbaut und ist eine der ältesten katholischen Kirchen in Berlin. Ich überquere die Schmidstraße und den Michaelkirchplatz. Die Kirche ist von einer Grünanlage umgeben. Ich gehe links an der Kirche vorbei, wo der Eingang ist und auch ein paar Informationen über die Kirche zu finden sind, bis zum Engelbecken, das hinter einer roten Backsteinmauer liegt. Es ist Teil des ehemaligen Luisenstädtischen Kanals, in dessen Bett eine denkmalgeschützte Grünanlage liegt. Von der St. Michael Kirche aus gesehen, wende ich mich nach links, überquere den Leuschnerdamm und gehe über Treppen in den lang gestreckten „Immergrünen Garten“, der zwischen den beiden Straßen Bethaniendamm und Engeldamm liegt, in Richtung der evangelischen St. Thomas-Kirche, die ich von hier aus schon gut erkennen kann. Funktionsverlust und hygienische Gründe führten 1926/27 zur Zuschüttung des Luisenstädtischen Kanals, der früher Spree und Landwehrkanal verband. Zwischen den alten Kanalmauern entstanden ab 1928 nach Plänen des Berliner Stadtgartendirektors Erwin Barth und des Gartenamtsleiters Hans Martin Schmuckbecken blühende Gärten, Spielplätze und Promenaden. Nach dem Fall der Mauer wurde eine Erneuerung des Grünzugs möglich. 1991 erhielt er die ursprüngliche Rahmung mit Lindenreihen. 2005 erfolgte die Wiederherstellung und Neugestaltung mit dem historischen Pflanzplan als Vorbild. Ich überquere die Adalbertstraße, die den Grünzug unterbricht, und gehe bis zum Mariannenplatz mit der beeindruckenden St. Thomas Kirche, nach dem Berliner Dom die größte der Stadt. Der Platz hat seinen Namen von der Tochter des niederländischen Königs Wilhelm I. (1772–1843), Marianne von Oranien-Nassau (1810–1883). Hier befindet sich das ehemalige Krankenhaus Bethanien, das heutige „Künstlerhaus Bethanien“, Kulturamt des Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg. Am Mariannenplatz liegt auch das ehemals besetzte Georg-von-Rauch-Haus, nach dem von einem Polizisten erschossenen Aktivisten der „Bewegung 2. Juni“, Georg von Rauch, benannt. Der linke deutsche Rockmusiker Rio Reiser wohnte zeitweise hier.

Ich gehe über Treppen nach oben, dann nach rechts, überquere den Bethaniendamm und gehe über den Mariannenplatz, die St.-Thomas-Kirche linker Hand. Hier sehe ich viele schöne alte Bäume. Vorbei am Kulturamt, das rechts liegt, biege ich in die Waldemarstraße, eine ruhige Straße, links ein und erreiche so den Lausitzer Platz. In seiner Mitte steht die Emmaus-Kirche, deren Turm 100 Jahre alt ist. Ich überquere die Skalitzer Straße an einer Ampel und betrete durch eines der zahlreichen Tore den langgestreckten Görlitzer Park, ein ehemaliges Bahngelände. Relikte des Görlitzer Bahnhofs sind noch vorhanden. Der Park heißt im Volksmund „Görli“ wie auch der heutige U-Bahnhof Görlitzer Bahnhof. Im Park liegt, vor allem im Sommer, viel Müll herum, allerdings handelt es sich auch um eine der am intensivsten genutzten Anlagen in einem bevölkerungsreichen und an Grünanlagen armen Gebiet. Es gibt auch einen Kinderbauernhof (Öffnungszeiten: Mo, Di, Do, Fr: 10-19 Uhr, Mi 10-14 Uhr, Sa/So 11-18 Uhr) und einen Interkulturellen Garten, der ökologisch bewirtschaftet wird. Im letzten Drittel, wo der Park besonders abwechslungsreich und zwischen Hügeln eher wild gewachsen ist, finde ich den Park am schönsten. Ich gehe links außen an mehreren kleinen Eisen-Brückchen über einem Rinnsal vorbei bis zu einem kleinen Teich. Hier komme ich über Treppen nach oben auf eine ehemalige Eisenbahnbrücke, auf der ich den Landwehrkanal überquere. Auf der anderen Kanalseite treffe ich auf den Weg 18 der 20 Grünen Hauptwege, den Inneren Parkring, der um die Innenstadt herum führt und Grünanlagen, Kleingartenanlagen und Friedhöfe verbindet.

Abstecher zur East Side Gallery
Wenn man im Görlitzer Park bis zu mehreren kleinen Wasserbecken geht, kann man den Park an dieser Stelle nach links in die Falckensteinstraße verlassen. Geht man dann geradeaus weiter, kommt man zur Oberbaumbrücke. Überquert man sie, trifft man auf der linken Seite auf einen neu angelegten Uferweg, der aber leider bald endet, an einem Biergarten. Man kann sich hier die East Side Gallery ansehen – ein nach Öffnung der Mauer 1989 von 118 Künstlern aus 21 Ländern bemaltes Stück der Berliner Mauer in der Mühlenstraße, das sich zwischen von der Oberbaumbrücke entlang der Spree bis zum Ostbahnhof erstreckt. Die Mühlenstraße ist aber leider sehr laut. Diesen Abstecher könnte man am Ostbahnhof beenden.

Ich gehe hinter der Brücke nach links, treffe auf die Lohmühlenstraße, gehe an ihr ein Stück entlang, komme vorbei an der Treptower Brücke und gehe ein kleines Stück am Flutgraben entlang. An der nächsten Weggabelung nehme ich den mittleren Weg und gehe durch den Schlesischen Park bis zur Puschkinallee. Hier steht noch ein Wachturm der ehemaligen Führungsstelle Schlesischer Busch zwischen den Bezirken Kreuzberg und Treptow. Er steht unter Denkmalschutz. Eine ständige Ausstellung zur Geschichte des Ortes und wechselnde Kunstausstellungen werden von der Kunstfabrik am Flutgraben e. V angeboten (Öffnungszeiten: Mai – Sept., Do - So 14 - 19 Uhr). Ich überquere die Puschkinallee, was an dieser Stelle sehr schwierig ist. Es ist keine Querungshilfe für Fußgänger vorhanden, obwohl an dieser Stelle sehr viele Fußgänger, Jogger und Walker die Straße queren. Denn hier verläuft eine grüne Verbindung vom Landwehrkanal zum Spreeufer. Auf der anderen Seite der Puschkinallee gehe ich durch eine kleine Grünanlage bis zur Eichenstraße, in die ich links einbiege, und komme wieder zum Spreeufer zurück. In der Eichenstraße befindet sich der Zugang zum Badeschiff (Öffnungszeit 8:00 Uhr – open end), am Spreeufer die Hoppetosse, ein Restaurantschiff. Ich gehe nun nach rechts am Ufer entlang, an den Molecule Men vorbei, einem Monumentalkunstwerk des amerikanischen Bildhauers Jonathan Borofsky. Drei 30 Meter hohe Plastiken aus Aluminium stehen sich gegenüber und treffen sich in der Mitte - ähnlich wie die drei Stadtteile und ehemals selbständige Bezirke Kreuzberg, Treptow und Friedrichshain, die hier zusammentreffen. Die Löcher in den Gestalten symbolisieren die Moleküle, aus denen sie bestehen. Der Künstler möchte damit ausdrücken, dass Mensch und Moleküle in einer Welt der Wahrscheinlichkeit existieren, und es das Ziel aller kreativen und geistigen Traditionen ist, Ganzheit und Einheit innerhalb der Welt zu finden. Ich unterquere die Elsenbrücke und gehe dann nach rechts zum S-Bahnhof Treptow, wo ich diese Etappe beenden kann. Es wäre auch möglich, nun eine Dampferfahrt anzuschließen, denn hier befindet sich die Dampferanlegestelle. Außerdem gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich zu stärken, u. a. eine Fischräucherei.

Ein Abstecher zur Halbinsel Stralau ist empfehlenswert. Wenn man die Parkwegbrücke überquert, die unmittelbar hinter der Elsenbrücke und unterhalb der Eisenbahnbrücke auf die andere Seite der Spree führt kann man nach rechts hinunter zum Spreeufer gehen und die Halbinsel auf einem historischen Lehrpfad am Ufer der Spree und des Rummelsburger Sees umrunden. So gibt es u. a. eine alte Teppichfabrik zu sehen, das Karl-Marx-Denkmal und einen denkmalgeschützten Palmkernölspeicher. Hier ist es schön ruhig. Der Friedhof an der Dorfkirche direkt am Spreeufer ist einer meiner Lieblingsorte. Die Dorfkirche Stralau, eine fast noch ursprünglich erhaltene Dorfkirche, wurde 1459 – 1464 erbaut. Viele alte, Bäume säumen den Weg, darunter eine große Kastanie, ein Naturdenkmal. Auch einige sehr schöne alte Platanen fallen mir auf. Eine Umrundung der Halbinsel dauert ca. 1 Stunde. Man kann diesen Abstecher am S-Bahnhof Ostkreuz beenden.
Anfahrt mit Bus + Bahn:
S-Bahn: Treptower Park
U-Bahn: Heinrich-Heine-Straße

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