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Heiligenseer Weg Etappe 1

S-Bahnhof Heiligensee bis U-Bahnhof Alt-Tegel

ca. 9 km, 2 - 2 ½ Stunden
Plus Die erste Etappe des Heiligenseer Wegs ist besonders schön. Abwechslungsreich und ruhig, Erholung pur. Sehr schöne Wege an Gräben, Feldern und am Naturdenkmal Bumpfuhl entlang, schließlich auf einem Waldweg durch das Natura 2000-Gebiet Baumberge (Sandberge) verläuft. Abstecher zur Havel möglich.
Minus Kein Minus
Empfohlener Start S-Bahnhof Heiligensee, S25 oder Bus 124 – U-Bahnhof Alt-Tegel
Das ursprüngliche Dorf Heiligensee, erstmals 1313 urkundlich erwähnt, liegt auf einer Halbinsel zwischen der Havel und dem namengebenden Heiligensee, dessen Wasser als heilig galt. Hier befindet sich heute immer noch der alte Dorfanger mit Dorfkirche, Schmiede und einem ehemaligem Straßenbahndepot. Die Grabensysteme Wiesengraben, Grimbartgraben, Eschengraben, Birkengraben und Lindengraben wurden in den dreißiger Jahren angelegt, um das sumpfige Gelände für die Landwirtschaft trockenzulegen. Der Eschengraben diente zur Entwässerung der Feldmarken und des Bumpfuhles.
Wegbeschreibung von Regina Henke (Februar 2010)

oder zur Wanderwegansicht
Erlengraben (Herbst 2009)
Erlengraben (Herbst 2009) Heiligenseer Weg Etappe 1, S-Bahnhof Heiligensee bis U-Bahnhof Alt-Tegel
Eschengraben (Sommer 2009) Heiligenseer Weg Etappe 1, S-Bahnhof Heiligensee bis U-Bahnhof Alt-Tegel
Eschengraben (Sommer 2009)
 Heiligenseer Weg Etappe 1, S-Bahnhof Heiligensee bis U-Bahnhof Alt-Tegel
Stieleiche an der Malche (2009) Heiligenseer Weg Etappe 1, S-Bahnhof Heiligensee bis U-Bahnhof Alt-Tegel
Stieleiche an der Malche (2009)
 Heiligenseer Weg Etappe 1, S-Bahnhof Heiligensee bis U-Bahnhof Alt-Tegel
Vom S-Bahnhof Heiligensee geht man ein kleines Stück geradeaus, dann nach links in die Ruppiner Chaussee und nochmal links in die Hennigsdorfer Straße. Vom Bus 124 geht man, wenn man aus Tegel kommt, in Fahrtrichtung weiter, überquert die Ruppiner Chaussee und biegt links in die Hennigsdorfer Straße ein.
Von der Hennigsdorfer Straße biege ich an der 2. Querstraße links in den Silberhammerweg ein. Hier ist es herrlich ruhig. Es fährt nur vereinzelt mal ein Auto in langsamem Tempo. Ich gehe bis zum Krantorweg, den ich überquere, und dann nach rechts in einen Weg an einem Graben entlang, dem Erlengraben, der von Birken gesäumt wird. Der Weg macht einen Knick nach links, ich überquere Kurzebracker Weg und Mattenbuder Pfad und folge dem Graben weiter, bis zum Schilfweg, in den ich links einbiege. Rechts von mir nun ein wunderschöner Teich mit viel Schilf, der Erlengrabenteich, links Gärten der Kleingartenanlage Am Erlengrabenteich.
Hinter dem Teich gehe ich noch ein kleines Stück geradeaus, dann folge ich nach rechts einem weiteren Graben, dem Eschengraben, während ich einen anderen Graben, den Haselgraben, der in Verlängerung des Teiches weiter geradeaus verläuft, hinter mir lasse. Ich überquere die Schulzendorfer Straße, eine ruhige Kopfsteinpflasterstraße, und gehe auf der anderen Seite weiter am Graben entlang. Es sieht hier sehr ländlich aus: Felder, Pferde, Schafe, Ziegen.
Am Ende des Eschengrabens gehe ich nach links über einen Spielplatz mit einer Schaukel, die zu einer Schaukelpause einlädt und auch für Erwachsene hoch genug hängt, dann geradeaus weiter wieder an einem Graben entlang, nun ist es der Wiesengraben. Links blicke ich auf Felder.
Am Ende des Feldes führt der Weg nach rechts zur Heiligenseer Straße, die ich überquere. Auf der anderen Seite der Straße gehe ich ein Stück nach links und gehe dann nach rechts auf einem Weg über die Heiligenseer Felder, rechts das Naturdenkmal Bumpfuhl, ein Feuchtgebiet und wertvolles Biotop, das 1985 unter Schutz gestellt wurde, nachdem 1983 die Bürgerinitiative „Rettet die Felder“ zusammen mit dem Bezirksamt Reinickendorf die von der Senatsverwaltung geplante Bebauung der Felder verhindern konnte.
Ich komme am Elchdamm heraus, den ich überquere, und gehe auf der anderen Seite in den Wald hinein, vorbei am Landschulheim Walter May, das rechter Hand liegt. Ich befinde mich im Natura 2000-Gebiet Baumberge, das außerdem nach FFH-Richtlinie (europäische Schutzrichtlinie: Fauna, Flora, Habitat) geschützt ist, im Volksmund auch Sandberge oder – eine allerdings nicht zutreffende Gedankenverbindung – Baggerberge genannt. Bei den Baumbergen handelt es sich um eine sehr seltene Binnendünenlandschaft, die vor mehr als 10.000 Jahren nach dem Abschmelzen der letzten Inlandeisdecke aufgeweht wurde. Der Einfluss des Menschen hat über Jahrhunderte das Zuwachsen der Düne verhindert. Nach dem Zweiten Weltkrieg etwa wurden die Baumberge bis in die 1980er Jahre als französisches Manövergebiet genutzt. Reinickendorf gehörte bis zum 2. Oktober 1990, also bis zum Vorabend der deutsch-deutschen Vereinigung – zusammen mit dem damaligen Bezirk Wedding – zum französischen Teil der Viersektorenstadt Berlin. Typisch für die Baumberge und etwas ganz Besonderes sind die Trockenrasen mit ihren gegen Trockenheit widerstandsfähigen Pflanzen, die wärmeliebenden Insekten Lebensraum bieten. Auch sehr seltene und gefährdete Arten, die in der Roten Liste verzeichnet sind, finden sich hier. Aufkommende Gehölze müssen in regelmäßigen Abständen entfernt werden, damit die Landschaft so erhalten bleibt.
Es gibt in den Baumbergen Bereiche, wo ein Betreten durchaus erwünscht ist, weil dadurch das Offenhalten der Düne gefördert wird. Andere Bereiche sind zum Schutz wertvoller Pflanzen durch Barrieren abgegrenzt. Geht man gleich am Anfang des Waldweges nach links hinauf, kann man oben eine tolle Aussicht auf die Heiligenseer Felder genießen. Der Platz eignet sich auch für ein Picknick.
Ich gehe vom Elchdamm aus geradeaus bis zu einem breiten Waldweg, in den ich links einbiege, es ist der Mühlenweg. Mehrere Wanderwege verlaufen auf diesem Weg, wie an ver-schiedenen Markierungen erkennbar ist, u. a. der Bezirkswanderweg 7. Es ist auch möglich, über die Dünen zu laufen und erst später nach rechts auf den breiten Weg einzuschwenken. Gehe ich ohne Abstecher zu den Dünen auf dem Mühlenweg, komme ich nach etwa einer Viertelstunde am höchsten Baum Berlins vorbei, wie mir eine Infotafel verrät: Eine Europäische Lärche, 43 m hoch (gemessen im August 2000), gepflanzt vom Forstmann Burgsdorf 1785.
Nach etwa 10 Minuten überquere ich die Konradshöher Straße. Hier befindet sich eine Haltestelle des Busses 222, der nach Tegel oder Konradshöhe fährt. Auf der anderen Seite ge-he ich weiter durch den Wald, immer noch auf dem Mühlenweg, und komme nach etwa einer Viertelstunde am Schwarzen Weg in Tegel heraus. Hier sehe ich wieder Berge – die Ruten-berge. Anders als die Baumberge, sind die Rutenberge bewaldet. Ich überquere den Schwarzen Weg und gehe nun am Großen Malchsee entlang, wie dieser Teil des Tegeler Sees heißt. biegt der Uferweg nach rechts ab, linker Hand das Restaurant Waldhütte. Wenn man den Weg hinter dem Restaurant hineingeht, gelangt man zum ältesten Baum Berlins (Dicke Marie), einer 900 Jahre alten Eiche – der Name geht auf die Brüder Wilhelm und Alexander von Humboldt zurück, die damit der Köchin der Familie ein Denkmal setzten. Die Eiche ist 26 m hoch und hat in Brusthöhe einen Umfang von 6,65 m. Kurz dahinter liegt der Freizeitpark an der Malche.
Hier steht gegenüber dem Wassersportheim des S.V.T. ein weiterer bemerkenswerter Baum, eine alte Stieleiche mit einem hohlen Stamm, deren Lebenserwartung durch verschiedene baumpflegerische Maßnahmen verlängert wurde. Um sie zu sehen, geht man nach links in den Park hinein und findet sie An der Malche, einem Parkweg, der parallel zur Campestraße auf die Gabrielenstraße trifft.
Weiter auf dem Uferweg gehe ich vorbei am Hannah-Höch-Denkmal, dem archaischen Erzengel von Siegfried Kühl zum Gedenken an den 100. Geburtstag der Malerin und Collage-Künstlerin Hannah Höch. Sie ist Ehrenbürgerin von Reinickendorf und lebte zwischen 1939 und 1978 in ihrem Haus An der Wildbahn 33 in Heiligensee.
Wenn man einkehren möchte, gibt es hier mehrere Möglichkeiten. Hinter dem Ruderclub Tegel überquere ich die Sechserbrücke, die eigentlich Tegeler Hafenbrücke heißt, im Volksmund aber immer noch Sechserbrücke genannt wird. Der Name kommt daher, dass zur Finanzierung der Kosten des Brückenbaus 1909 ein Zöllner eingestellt wurde, der einen „Sechser“ als Brückenzoll verlangte. Nach der Abschaffung des Talers und Einführung der Mark als Reichswährung im Jahr 1871 wurde die Bezeichnung Sechser auf das mit diesem Geldstück wertgleiche Fünfpfennigstück übertragen und blieb östlich der Elbe bis zur Einführung des Euro gebräuchlich
Der Heiligenseer Weg setzt sich nun am Ufer des Tegeler Sees nach Süden fort bis zum Wasserwerk Tegel. Die erste Etappe kann man beenden, indem man nun nach Überquerung der Sechserbrücke nach links am Tegeler Hafen entlang geht, bis man zur Karolinenstraße kommt. Geht man hier ein Stück nach rechts, gelangt man zum U-Bahnhof Alt-Tegel. Hier fahren auch die Busse 222, 124, 125 und 133.
Abstecher
Start: Alt-Heiligensee, Busstation „Dorfaue“, Busse 124 und 133 (vom U-Bahnhof Alt-Tegel)
Steigt man an der Haltestelle „Dorfaue“ aus dem Bus, ist man schon im alten Dorfkern von Heiligensee, der von seiner Dorfkirche, der Schmiede und einem alten Straßenbahndepot (Alt-Heiligensee 73 – 75, 1913-1922) geprägt ist. Man geht in Fahrtrichtung die Straße Alt-Heiligensee geradeaus, vorbei an einem schönen Fachwerkhaus auf der linken Seite und dann über die Sandhauser Brücke. Sehr reizvoll ist der Blick von der Sandhauser Brücke auf den Heiligensee links und die Havel rechts. Am Heiligensee gibt es eine Aussichtsplattform mit Blick auf den See.
Hinter der Brücke heißt die Straße Sandhauser Straße. Man kommt vorbei am Freibad Heiligensee und am Friedhof, beides links. An der Sandhauser Straße 87 (rechte Seite) geht man durch ein kleines Tor nach rechts. Eine Markierung des an einem Baum weist darauf hin, dass es sich um den Bezirkswanderweg 2 handelt. Durch ein weiteres Tor kommt man zum Havelufer und kann nun nach links auf einem zauberhaften schmalen, nicht ausgebauten Uferweg weitergehen. An einer Badestelle mit Rettungsstelle trifft man wieder kurz auf die Sandhauser Straße. Nach ein paar Metern geht es nach rechts am Ufer weiter, auch hier wieder eine kleine Badestelle.
Der Uferweg führt – mit einer winzigen Unterbrechung –bis nach Tegel. Ab der Anlegestelle der Autofähre in Konradshöhe läuft man auf der Humboldtspur, Weg 16 der 20 grünen Hauptwege, der von dort aus zum Tegeler Hafen am Ufer verläuft. An der Jörsstraße könnte man die Wanderung beenden. Wenn man die Jörsstraße nach links bis zur Friederikestraße geht, fährt dort der Bus 222 nach Tegel. Man kann am Ufer der Havel, später des Tegeler Sees, aber auch noch weiter, bis nach Saatwinkel laufen.

Dorfaue, Busse 124, 133 – Konradshöhe, Jörsstraße, Bus 222: 4,6 km
Dorfaue, Busse 124, 133 – U-Bahnhof Alt-Tegel, 11,3 km
Autor: Regina Henke

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