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Humboldtspur Etappe 4

Vom Fließgraben in Pankow-Heinersdorf bis zum Malchower See

Vom S-Bahnhof Blankenburg – Malchower See, Zingster Straße (Tram-Haltestelle M4 und M5, Richtung Mitte)
ca. 5,3 km, 1 ½ Stunden
Bis S-Bahnhof Hohenschönhausen: 2 km länger, ca. eine halbe Stunde mehr
Plus
Eine sehr schöne Etappe, für mich zu allen Jahreszeiten die schönste der ganzen Humboldtspur. Abwechslungsreich, ländlich, Naturerlebnis. Bodenbelag: Zu einem großen Teil Sand- oder Schotterwege, auch gepflasterte Wege. Highlights: Malchower See, NSG Malchower Aue, Höhenweg an den Bahnschienen entlang der Bahnhöfe S-Bahnhof Wartenberg und S-Bahnhof Hohenschönhausen. Diese Etappe der Humboldtspur kann mit dem Pankeweg kombiniert werden.
Minus
Bevor der Golfplatz gebaut wurde, war es noch schöner. Eine schwierige Straßenquerung (je nach Wochentag und Uhrzeit) am Blankenburger Pflasterweg.

oder zur Wanderwegansicht
 Humboldtspur Etappe 4, Vom Fließgraben in Pankow-Heinersdorf bis zum Malchower See
Malc hower See Humboldtspur Etappe 4, Vom Fließgraben in Pankow-Heinersdorf bis zum Malchower See
Malc hower See
Malchower See Humboldtspur Etappe 4, Vom Fließgraben in Pankow-Heinersdorf bis zum Malchower See
Malchower See
Vom S-Bahnhof Blankenburg aus gehe ich ein Stück nach rechts, überquere die Bahnhofstraße an einer Fußgängerampel und gehe ein Stück nach links durch die S-Bahn-Unterführung bis zur Lindenallee in die ich rechts einbiege. Am Ende dieses Koloniewegs stoße ich auf den Fließgraben, den ich überquere. Dahinter biege ich nach links in den Falkensteg ein. Links der Fließgraben, rechts passiere ich Wege mit Vogelnamen wie, Finkenstetg und Nachtigallensteg, Rotkehlchenweg und Goldammerweg. Reihersteg stellt sich als sehr passend heraus, denn vor meinen Augen fliegt ein Graureiher davon, den ich aufgeschreckt habe. Im Sommer blüht hier Beinwell, der mir mal sehr hilfreich war bei einem Rippenbruch (bei Brüchen überbrüht man die Blätter kurz, damit sie nicht pieken, und macht über Nacht Umschläge damit. Ich habe ihre enorm schmerzstillende Wirkung erlebt. Die Wurzeln, heißt es, sind noch wirksamer, aber die Blätter reichen nach meiner Erfahrung völlig aus und sind einfacher in der Handhabung).
Ich laufe auf einem Sandweg, dann ein kurzes Stück auf einem sehr breiten gepflasterten Weg an einer Filteranlage (Retentionsbodenfilter und Regenrückhaltebecken) vorbei. Sie reinigt das vom Autoverkehr verschmutzte Regenwasser von Karower Damm und Blankenburger Pflasterweg, das dann gesäubert in den Fließgraben zur Panke und in die Spree abfließt. Ich wechsle vor der Filteranlage gerne auf die andere Seite des Grabens und gehe auf einem schmalen Weg, dem Ameisensteg, durch die Laubenkolonie. Es gibt allerdings keine Garantie, dass das Tor zur Heinersdorfer Straße, die hier in die Straße Krugstege übergeht, offen ist, im Frühjahr und Sommer ist das aber i. d. R. der Fall. Ein Vorzug meiner kleinen Abweichung von der offiziellen Humboldtspur: Kommt man vom Ameisensteg, kann man die Straße direkt an einer Ampel überqueren. Kommt man vom breiten gepflasterten Weg, muss man zur Ampel ein Stück nach links oder nach rechts. Auf der anderen Straßenseite folge ich einem Schotterweg und bleibe rechts des Grabens. Links vom Graben liegt hinter einem Zaun die Wohnstätte Krugstege für Menschen mit Behinderungen, umgeben von einem großen Park, rechts eine Schule. Nach ungefähr 300 m überquere ich den Fließgraben an einer Brücke und gehe ein kleines Stück die Parkstraße entlang. Der Graben verschwindet hier nach rechts und fließt hinter Grundstücken mit Einfamilienhäusern. Ich biege gleich in die Straße Am Fließ rechts ein. Anfangs sehe ich den Graben nicht, er fließt immer noch hinter Grundstücken. Nach einem kurzen Stück ist der Blick auf den Graben rechts wieder frei, weil hier keine Häuser mehr sind. Ein sehr breiter unbebauter Streifen lässt die Straße, die so gut wie keinen Autoverkehr hat, sehr breit erscheinen. Auf einer Wiese jenseits des Grabens sehe ich Pferde weiden.
Die Straße wird nun zu einem Fußweg. Ich wechsle auf die andere Seite des Grabens, der nun links von mir fließt. Links sehe ich einen weiteren Graben. Spätestens hier scheine ich der Stadt entflohen zu sein, rechts von mir Apfelbäume, dahinter ein Golfplatz. Hier war es aber vor dem Bau des Golfplatzes noch schöner, denn da blickte man auf eine Wildkräuterwiese mit im Sommer herrlich blühenden Blumen. Nur kurz holt mich auf der nächsten zu überquerenden Straße – dem Blankenburger Pflasterweg – mit ihrem starken Verkehr die Stadt doch noch einmal kurz ein.
Aber nun wird mein Weg immer schöner und ländlicher, so dass ich diesen Stress im Nu vergessen habe. Ich laufe weiter am Graben entlang und genieße je nach Jahreszeit die verschiedenen Farben. Besonders die herbstlichen Farben liebe ich, viel Gelb und Violett. Ich konnte hier schon rechts auf dem Feld Störche beobachten, wie sie Nahrung suchend über das Feld liefen. Wenn man genau hinsieht, kann man hier eventuell auch mal eine Zebraspinne (auch Wespenspinne genannt) bewundern. Ich überquere den Märchenweg, eine Straße mit so gut wie keinem Autoverkehr. Südlich der Straße, ein paar hundert Meter abseits der Humboldtspur, liegt die Kleingartenanlage Märchenland, deren Wege nach Märchen benannt sind. Nach einer Weile macht der Graben einen scharfen Knick nach links. Ich folge ihm und treffe auf eine Straße – die Ortnitstraße, die ich auch schon ein ganzes Stück höre, bevor ich sie erreiche. Ich gehe bis zur Malchower Chaussee, die hier in die Dorfstraße übergeht (eine Hauptverkehrsstraße), und überquere sie an einer Fußgängerampel. Hier komme ich an der Grundschule im Grünen vorbei und bin schon fast am Malchower See. Gespeist wird der Malchower See aus der Malchower Aue über den Malchower Dorfgraben im Norden des Sees. Der Abfluss des Wassers erfolgt über den Fließgraben. Ich laufe noch eine Weile auf einem gepflasterten Weg am Graben entlang. Wunderschöne Weiden fallen mir auf.
Abstecher in den Malchower Auenpark
Nach rechts kommt man in den Malchower Auenpark. Ein breiter asphaltierter Weg (breit wie eine Straße) führt gerade hindurch, eher ein Rad- als ein Fußweg. Er führt vorbei an einem Kletterfelsen, der 1997 aus demontierten Loggien von Plattenbauten errichtet wurde. Außerdem sieht man ein Kunstobjekt, den "Jongleur", des Installationskünstlers Mirko Siakkou, eine überlebensgroße Gestalt, die auf einem zwei Meter hohen halbbogenförmigen Sockel balanciert und sieben übereinanderliegende Windelemente trägt.
Ich komme dann zu einem Uferweg am See - rechts Spielgeräte – und gehe an der Südseite des Sees bis zum Ende. Es gibt mehrere schöne Plätze zum Verweilen am See. Hinter dem See gehe ich wieder an einem Graben entlang, dem Hechtgraben. Die Umrundung des Sees ist nicht zu allen Jahreszeiten möglich. Meist ist es zu feucht. Es gibt einen schmalen unbefestigten Weg vom Wartenberger Weg aus an der nordwestlichen Seite des Sees bis zur Grundschule im Grünen, der eigentlich immer begehbar ist. Dort sieht man viel Schilf und Totholz und einen Gedenkstein für den 1934 hier verunglückten Kunstflieger Günther Fries.

Abstecher zum Naturschutzgebiet Malchower Aue
Vom Hechtgraben an der Südseite des Sees geht nach links eine Straße ab, die „Zum Hechtgraben“ heißt, und zum Wartenberger Weg führt. Nach links führt von ihr aus auch ein Trampelpfad ein Stück zum See hin, man kommt aber hier nicht immer durch. Biegt man vom Zum Hechtgraben links in den Wartenberger Weg ein, kommt man am Eingang zum Naturschutzgebiet Malchower Aue vorbei (rechts). Es ist ca. 22 ha groß und steht seit 1995 unter Schutz. Der Dorfgraben Malchow fließt durch dieses Gebiet. Eine Vielfalt von Biotopen bietet vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. So findet man neben Feuchtwiesen auch Halbtrockenrasen, Erlenbruchwälder, Torfstichgewässer mit Röhrichten und staudenreiches Grasland. Weißstörche aus Malchow und Falkenberg gehen hier auf Nahrungssuche (Frösche und Kröten). In der Dorfstraße 35 kann man in der Naturschutzstation das Malchower Storchenpaar, beobachten, das jedes Jahr in Malchow brütet. Es gibt einen unbefestigten Weg durch das Naturschutzgebiet. Kopfweiden säumen den Weg. Man kommt an der KGA Neu-Malchow heraus und kann nach links zur Dorfstraße gehen. Dort fährt der Bus 154 zum S-Bahnhof Blankenburg.
Vom Hechtgraben aus sehe ich rechts Plattenbauten, die Niles-Siedlung. Sie wurde 1937durch die Firma Deutsche Niles-Werke als Werksiedlung in unmittelbarer Nähe des Malchower Sees erbaut. Später wurde das benachbarte Wohngebiet Neu-Hohenschönhausen einbezogen. In der Zingster Straße befindet sich eine Tramhaltestelle (M4 und M5, S-Bahnhof Greifswalder Straße, S-Bahnhof Landsberger Allee, S-Bahnhof Hackescher Markt), wo ich diese Etappe beenden kann.
Abstecher oder mögliche andere Fortsetzung
Statt nach rechts zur Tramhaltestelle zu gehen, könnte ich auch geradeaus weiter am Hechtgraben entlanggehen. Der Hechtgraben verschwindet hier, ich laufe an einem Rohr entlang und komme auf einem Weg, der nach oben führt, auf eine langgestreckte Anhöhe diesseits der Bahn. Dieser Höhenweg, der parallel zu den Schienen von S- und Regionalbahn verläuft, ermöglicht einen schönen Wei-blick auf die Bahnschienen links. Rechts wird der Weg von Büschen gesäumt, die im Sommer schön blühen und im Herbst durch leuchtende Farben der Blätter und Beeren auffallen – ein Lieblingsweg von mir, besonders im Herbst. Er führt in südlicher Richtung entlang der Schienen zu den S-Bahnhöfen Wartenberg und Hohenschönhausen und gehört zum 2004 eröffneten Wustrower Park wie auch die Wege, die parallel unten entlanglaufen ab S-Bahnhof Wartenberg. Man könnte die Etappe dann an einem der S-Bahnhöfe beenden. Kurz hinter dem S-Bahnhof Wartenberg gibt es eine Möglichkeit, zum S-Bahnhof Hohenschönhausen zu gehen.
Diese lohnende Fortsetzung ist ca. 2 km länger
Autor: Regina Henke

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